Nadja Gharany

Journalistin / Redakteurin

Gesichter Kubas in der Galerie Kobeia

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Der Münchner Fotograf Crikel entführt uns mit seinen Fotografien auf die fremde und faszinierende Karibik-Insel.

Karibik – was verbinden wir mit diesem Begriff? Schlechtwettergeplagte Europäer denken dabei schnell an Sonne, lange Sandstrände, Palmen, die sich sanft im Wind bewegen – schlichtweg Freiheit. Doch Karibik, das ist auch die Insel Kuba, und in der hat Freiheit wirklich wenig zu suchen. Auf der einen Seite grenzt sie an den herrlichen Golf von Mexiko, auf der anderen Seite wartet das Karibische Meer – ein schöner und spannender Urlaubsort, keine Frage. Aber auch ein Ort voll Abenteuer und vor allem viel Armut, denn die ursprünglich gedachte Freiheit eines von den Weltmächten unabhängigen, sozialistischen Staates, so wie es sich ein Fidel Castro oder ein Ernesto Guevara vorstellten, entpuppte sich bald als selbstgesponnenes Gefängnis. Jeder, der die zu den großen Antillen gehörende farbenprächtige Insel je besucht hat weiß, was die Kubaner unter ihrer Regierung erleiden mussten und wie sie trotz dieser widrigen Umstände das Beste aus ihrem Alltag herausholen – bis heute.

Von den Umständen gezeichnet

Galerie Kobei, Crikel

 

Wie sehr die Umstände die Menschen und ihre Persönlichkeiten prägen, das hält der Münchner Fotograf Crikel eindrucksvoll in seinen neuesten Fotografien fest, die ab 1. August in der Galerie Kobeia zu entdecken sind. Er nimmt die Betrachter durch seine schwarz-weiß-Bilder mit in eine Welt charaktervoller Gesichter, die sich schlafwandlerisch zwischen kolonialen Prachtbauten und verfallender Bausubstanz bewegen. Hier ist von der Farbenpracht der Insel nichts zu sehen, und genau das hilft den Betrachtern dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Es sind Gesichter voller Stolz, die aufgrund der materiellen Armut in den letzten Jahrzehnten ein unglaubliches Improvisationstalent entwickelt haben und so ihren Alltag meistern.

 

Crikel hat sein künstlerisches Leben zunächst der analogen Fotografie verschrieben, bevor er sich 2005 dem digitalen Genre zuwendete. Seine Bilder erzählen von seiner Passion: von fremden Kulturen, Landschaften und immer wieder von den Menschen, die hier, ob in Vietnam, Thailand, auf den Seychellen, in Malaysia oder eben in Kuba, leben. Durch die Darstellung in schwarz-weiß will er dem Betrachter das Wesentliche, die Schönheit seiner „Objekte“ näher bringen.

 

Die Foto-Ausstellung „Cuba“ des Münchner Fotografen Crikel ist ab 1. August in der Galerie Kobeia zu sehen und läuft bis 30. September 2013.

 

Adresse: Luisenstraße 49, 80333 München

 

Für das Münchner Online-Magazin „One’s Prime“, 2013

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